Frauen auf dem Bau: Von der Zukunft in die Gegenwart

    Jeden November berichten die Medien über den Bau-Schnuppertag «Mädchen – bauen – los», als wäre es eine Neuigkeit: Von Colombier bis Gossau mauern in allen Bau-Lehrhallen dutzende Schülerinnen stundenlang hochkonzentriert und präzise – und haben erst noch grossen Spass daran. So sehr erfreulich jedes Jahr das grosse Engagement aller Beteiligten ist, so überholt ist der aktuelle Name dieses Berufswahltages, der früher Tochtertag hiess: «Nationaler Zukunftstag.»

    (Bilder: zVg / SBV) Frauen mit Maurerkelle sind kein Zukunftsphänomen.

    Frauen mit Maurerkelle sind kein Zukunftsphänomen mehr, sondern bereits heute immer häufiger auf Schweizer Baustellen anzutreffen. Und eigentlich ist das Bild, dass Frau auf dem Bau stundenlang mit der Maurerkelle hantiert, schon veraltet. Denn Maurerinnen arbeiten mit modernsten Maschinen und Geräten. Die Digitalisierung verändert den Arbeitsalltag auf dem Bau. Der Anteil physischer Arbeit nimmt stetig ab, der Know-how-Bedarf umso mehr zu.

    Auf der Baustelle ist viel Kopfarbeit gefragt.

    Die Aufgabe des Schweizerischen Baumeisterverbands und seiner Sektionen ist es, Aus- und Weiterbildungen so zu modernisieren, dass digitale Fachkompetenzen mindestens so umfassend vermittelt werden wie traditionelle Arbeitstechniken. So soll die BIM-Software den Frauen – und Männern – auf dem Bau bald ebenso vertraut sein wie die Maurerkelle, gleiches gilt für Tablets, Drohnen und sonstige digitale Arbeitsgeräte. Um das zeitgemässe Wissen effizient zu vermitteln, gilt es heutige Lehrmethoden mit digitalen Tools zu ergänzen. Beim Aneignen und Repetieren von klassischem Fachwissen bieten Video-Podcasts, Onlineforen und Self-Assessment-Tools wertvolle Unterstützung; beim Lernen, wie man Bagger und andere Baustellenfahrzeuge steuert, Virtual- und Mixed-Reality-Maschinen. Denn Bauarbeiterinnen – und auch Bauarbeiter – die auf digitale Hilfsmittel und Prozesse setzen, sind auch längst kein Zukunftsphänomen mehr, sondern bereits heute auf Schweizer Baustellen anzutreffen. Immer häufiger.

    pd

    www.baumeister.swiss

     

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